Schönheitsoperationen im Ausland – Vorteile und Nachteile

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Schönheitsoperationen sind in der Tat meist ein teueres Vergnügen – soviel steht fest. Je nach Aufwand des Chirurgen und individuellen Vorstellungen des Patienten können hier mehrere tausend Euro anfallen. Daher ist es kaum zu verwundern, dass immer mehr Patienten mit dem Gedanken spielen eine Schönheitsoperation im Ausland vornehmen zu lassen und dies eventuell gleichzeitig mit einem schönen Urlaub zu kombinieren. Ästhetische Operationen im Ausland haben den Ruf plastische Eingriffe wesentlich günstiger und schneller durchzuführen. Dies gibt jedoch Anlass Fragen zu stellen: Warum lassen sich nach dieser Tatsache nicht alle Patienten im Ausland operieren? Und wenn diese Tatsache stimmt, dürfte es ja allem Anschein nach bald keine Chirurgen mehr in Deutschland oder Österreich geben, wenn sich Patienten in Polen, Ungarn oder Tschechien behandeln lassen. Was ist also wahr an den Aussagen und ist dies wirklich zu empfehlen oder verbirgt sich hinter dieser Traumvorstellung ein „Pferdefuß“?

Schauen wir uns zuerst die Preise an, welche wirklich einen Schnäppchenfaktor aufweisen. Diese Angebote im Ausland sind durchaus verlockend: eine Nasenkorrektur kann je nach Chirurge in Österreich oder Deutschland zwischen 4.000€ – 4.500€ kosten, Tschechien bietet die Korrektur für knappe 1.900€ an. Eine beliebte Brustvergrößerung kann in unseren Landen um die 5.000€ kosten, Tschechien bietet den Eingriff für lediglich die Hälfte der Kosten. Ein Facelift ist ein teuerer Spaß, der mitunter zwischen 6.500€ – 10.000€ je nach Wunsch des Patienten betragen kann, in Polen oder Ungarn werden hier Dumpingpreise zu 2.500€ geboten. Zugegeben: der Reiz an Kostenersparnis ist wirklich nicht zu verkennen, aber warum ist es im Ausland so günstig und wo hat sich der berüchtigte „Haken“ versteckt?

Betrachten wir die Schönheitsoperationen mal als Ganzes, so ist es eine unumstößliche Tatsache, dass ästhetische Operationen gewisse Risiken, Komplikationen und Nebenwirkungen beinhalten, welche nur von fundierten, erfahrenen und kompetenten Fachärzten durchgeführt werden sollten. Voraussetzung für einen Facharzt im Bereich der Chirurgie ist ohne Umschweife ein umfassendes Studium sowie eine langjährige Ausbildung zum Facharzt. Mit der Facharztbezeichnung erhält der Chirurge eine Mindestqualifikation und kann anhand von diversen Urkunden und Zertifikaten nachweisen, dass er sich seinen Beruf hart erarbeitet hat und zudem die Berechtigung, Ausbildung, Kompetenz und Erfahrung vorweisen kann. Natürlich ist so eine Aussage nie eine Gewährleistung für das Qualität des Facharztes, so dass man auch in Deutschland oder Österreich Gefahr laufen kann, an einen falschen oder inkompetenten Arzt zu geraten, welcher nicht über notwendige Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Schönheitsoperationen verfügt. Nun könnte man meinen, dass sowohl im Heimatland als auch im Ausland niemand vor falschen Ärzten gefeit ist. Um dies zu vermeiden hat die DGÄPC – Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie – bestimmte Regeln für Schönheitsoperationen im Ausland festgelegt:

? Lassen Sie sich nicht von Vermittlungsagenturen oder Fachveranstaltungen vermitteln oder überreden.
? Informieren Sie sich gut über Qualifikationen des Auslandsarztes und lassen Sie sich Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikate vorlegen.
? Lassen Sie sich vom Auslandsarzt niemals zu Operationen oder Zusatzeingriffen überreden, sondern führen Sie ein umfangreiches Vorgespräch.
? Wichtiger Punkt: Fragen Sie nach Referenzkontakten in Deutschland, um sich notfalls abzusichern.
? Planen Sie ausreichend Zeit für die Reise.

Sollten Sie sich für eine Operation im Ausland entscheiden, steht natürlich am Anfang die Frage, welcher Arzt für Sie der Richtige ist. In vielen Ländern gibt es keinen professionellen Service, der Ihnen bei der Arztsuche oder Konfliktproblemen behilflich ist. Das bedeutet, dass Sie auf eigene Faust recherchieren müssten und dies nur ein weiterer Fehlpunkt in der Planung eines kompetenten Facharztes im Ausland wäre. Es ist unter Umständen nicht einfach, den Aufwand mit den Reiseplanungen sowie den eventuellen Sprachproblemen und den Operationsschwierigkeiten gerecht zu werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass eine Schönheitsoperation in deutschsprachigen Ländern um einiges Erleichterung verschafft, während die Kommunikation im Ausland erschwerte Hindernisse birgt.

Ist es Ihnen dennoch gelungen einen qualifizierten und fundierten Arzt im Ausland gefunden zu haben, sollten Sie unbedingt abklären, wie die Betreuung nach der Operation aussieht. In vielen Fällen sind sich die Patienten nach der Schönheits-OP allein überlassen, erhalten keinen notwendigen Nachuntersuchungen und stehen mit ihren Problemen vor verschlossenen Türen. Die Wunschoperation dauert an sich meist nur wenige Stunden, der Heilungsprozess sowie die wichtigen Nachsorgen umfasst mehrere Wochen oder Monate.

Nicht selten wurden von Patienten Schwierigkeiten, Kunstfehler, Kommunikationsschwierigkeiten, Verantwortungslosigkeit der Ärzte und Behandlungsbetrüge vermeldet, so dass Operationen im Ausland nicht sonderlich empfehlenswert sind. Hinzu kommt erschwerend, dass der Patient meist mit schweren Schmerzen und Operationsfehlern zu rechnen hat, die schlimmstenfalls im Heimatland erneut behandelt werden müssen. Dies bedeutet, dass weitere Kosten, die natürlich weder von privaten noch gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, anfallen. Der Patient sollte sich unbedingt vor Reiseantritt überlegen, ob solch eine günstige Operation im Ausland für ihn die richtige Entscheidung ist, da Schadenersatzansprüche im schlimmsten Fall nicht geltend gemacht werden können.
Sind Sie dennoch zu diesem Risiko bereit, so lassen Sie sich von Fachärzten Ihres Vertrauens beraten oder holen Sie sich Empfehlungen von Verwandten und Freunden ein, die ebenfalls gute Erfahrungen mit einem Auslandsarzt machen konnten.

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